Urlaubsreif – und dann krank?

Der MAssageraum in der Naturheilpraxis Claudia Graf in Friedrichsdorf mit den Schwerpunkten Darmgesundheit, Wechseljahrsbeschwerden und Stress sowie therapeutische und Wellness-Massagen.

Was hinter „Leisure Sickness“ steckt – und wie Sie vorbeugen können

Wochenlang haben Sie durchgehalten, vielleicht bis zur letzten Stunde gearbeitet, Familienpläne organisiert, To-do-Listen abgearbeitet – und dann ist es endlich so weit: Urlaub.

Sie atmen auf. Und kaum sind Sie ein paar Tage weg, passiert es.
Eine Erkältung kündigt sich an. Der Rücken zieht. Der Bauch rebelliert. Vielleicht wird Ihnen sogar schwindelig oder einfach nur „komisch“.

Wieso wird man ausgerechnet im Urlaub krank – wenn man doch zur Ruhe kommen sollte?

Was auf den ersten Blick paradox wirkt, hat tatsächlich einen Namen: Leisure Sickness. Und das Phänomen ist inzwischen wissenschaftlich belegt.

Leisure Sickness – wenn Entspannung Symptome freilegt

Der Begriff wurde Anfang der 2000er Jahre von den niederländischen Psychologen Ad Vingerhoets, Maaike van Huijgevoort und Jan van Heck geprägt.

(Ad Vingerhoets, Maaike van Huijgevoort & Jan van Heck (2001)
Titel: „Leisure sickness: An explorative study.“
In: Psychotherapy and Psychosomatics, 70(5), 306–312)

Ihre Studie beschrieb erstmals das Phänomen, dass besonders pflichtbewusste, leistungsorientierte Menschen gerade in der Freizeit körperliche Symptome entwickeln – vom Infekt bis zur Migräne.

„Leisure“ steht für Freizeit – und „Sickness“ für das, was der Körper zeigt, wenn der dauerhafte Funktionsmodus endet.

Typische Symptome:

  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Erschöpfung, Schwindel, Muskelschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden, Appetitlosigkeit
  • Herpes, Infekte, Hautreaktionen
  • emotionale Unruhe oder Stimmungstiefs

 

Was dahintersteckt, ist kein Zufall:
Im Alltag hält unser Nervensystem uns über den Sympathikus im sogenannten Stressmodus. Cortisol, Adrenalin und andere Botenstoffe sorgen dafür, dass wir funktionieren – selbst wenn längst eine Überlastung vorliegt.

Sobald dieser Druck wegfällt, reagiert der Körper. Das Immunsystem „holt nach“, was es lange zurückgestellt hat. Entzündungen, Infekte oder Schwächen, die unterdrückt wurden, werden nun sichtbar – meist genau dann, wenn wir eigentlich zur Ruhe kommen wollten.

Naturheilkundlich betrachtet: Der Körper als ehrlicher Übersetzer

Ich erlebe in meiner Praxis immer wieder, dass Frauen sagen:
„Ich bin erst krank geworden, als ich endlich runterfahren konnte.“

Was die Wissenschaft Leisure Sickness nennt, ist für mich auch ein Ausdruck innerer Überforderung – manchmal über Wochen oder Monate hinweg.

Unser Körper ist dabei kein Feind, sondern ein ehrlicher Übersetzer.
Er zeigt uns, dass etwas in Schieflage geraten ist:
ein Mangel an Ruhe, an Nährstoffen, an Rhythmus, an echter Regeneration.

So bereiten Sie sich sanft auf die Urlaubszeit vor

Es braucht oft gar keine großen Maßnahmen – schon kleine Veränderungen können helfen, dem Körper das Umschalten zu erleichtern:

  1. Puffer statt Vollgas
    Planen Sie 1–2 Tage zwischen letzter Arbeit und Abreise ein, wenn möglich. Auch innerlich dürfen Sie langsamer werden.
  2. Mikronährstoffe rechtzeitig auffüllen
    Gerade bei Stress sind B-Vitamine, Magnesium, Zink und Q10 gefragt. Beginnen Sie idealerweise 1–2 Wochen vor dem Urlaub mit der gezielten Unterstützung – am besten naturheilkundlich begleitet.
  3. Adaptogene Pflanzen wie Rhodiola oder Ashwagandha
    Diese helfen dem Körper, Stress sanft zu regulieren und den Übergang von Anspannung zu Erholung besser zu bewältigen.
  4. Bitterstoffe für die Verdauung, Leber & Energiefluss
    Ein Spritzer Löwenzahn oder Enzian vor dem Essen kann bereits ausgleichend wirken – gerade im Urlaub, wenn die Verdauung oft sensibler reagiert.
  5. Raum für echten Ausgleich schaffen
    Nicht jede Erholung liegt im Liegestuhl. Vielleicht tut Ihnen Bewegung in der Natur, ein bewusstes Journal, ein kurzes Atemritual oder ein Gespräch viel mehr gut als Programmpunkte.

Wenn Sie das Gefühl haben, der Urlaub tut nicht das, was er soll …

Dann lohnt sich ein Blick hinter die Symptome.

Ich begleite Menschen, die häufig gerade dann krank werden, wenn sie sich eigentlich erholen wollen. Gemeinsam schauen wir, wo der Körper Unterstützung braucht – ganzheitlich, achtsam und naturheilkundlich fundiert.

Ich lade Sie herzlich zu einem kostenfreien, 15-minütigen Telefonat ein.
So können wir gemeinsam prüfen, ob meine Arbeitsweise für Sie stimmig ist und eine gute Basis für weitere Schritte bietet.

 

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