Wasser allein reicht bei Hitze nicht aus und was braucht Ihr Körper wirklich

Wassertropfen als Symbol für ausreichendes Trinken und Hydration an heißen Sommertagen

Wenn Hitze den Körper aus dem Gleichgewicht bringt

Sommer, Sonne, hohe Temperaturen – wir alle greifen instinktiv zum Wasserglas. Doch immer wieder erlebe ich in meiner Praxis, dass Menschen trotz guter Trinkgewohnheiten erschöpft wirken, Kopfschmerzen haben, sich schwindelig fühlen oder über geschwollene Beine klagen. Manche trinken sogar noch mehr, in der Hoffnung, den Kreislauf zu entlasten, und merken nicht, dass das allein oft nicht ausreicht.

Das liegt daran, dass der Körper bei Hitze nicht nur Wasser verliert, sondern auch Elektrolyte. Genau diese Mineralstoffe, allen voran Natrium, Kalium und Magnesium, sind entscheidend, um Herz, Muskeln und Nervensystem stabil zu halten. Fehlen sie, fühlt man sich schlapp, der Kopf dröhnt und die Beine werden schwer.

Warum nur Wasser nicht genug ist

Wenn wir schwitzen, verliert der Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe. Trinken wir dann literweise stilles Wasser, ohne diese Verluste auszugleichen, wird das Blut immer stärker verdünnt. Das kann im Extremfall sogar gefährlich werden. Aber oft zeigen sich erst einmal nur die typischen Hitze-Symptome: Müdigkeit, Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen oder Muskelkrämpfe.

Besonders anfällig sind Menschen, deren Kreislauf ohnehin sensibler reagiert. Ältere Menschen zum Beispiel spüren oft weniger Durst und trinken dadurch unregelmäßig oder zu wenig. Frauen, die entwässernde Tees wie Brennnessel oder Kirschstiele trinken oder Medikamente nehmen, verlieren zusätzlich Elektrolyte. Und wer mit einer Herzschwäche oder einer Neigung zu Ödemen lebt, braucht bei hohen Temperaturen einen besonders feinen Ausgleich.

Für wen der Elektrolytausgleich besonders wichtig ist

  • ältere Menschen mit reduziertem Durstgefühl
  • Patienten mit Herzschwäche oder Ödemen
  • Menschen, die entwässernde Medikamente oder Kräutertees einnehmen
  • alle, die bei Hitze körperlich aktiv sind oder stärker schwitzen

Was bei Hitze wirklich hilft

Wasser ist die Basis, aber bei Hitze braucht der Körper mehr als nur Flüssigkeit. Mineralstoffreiche Getränke oder kleine naturheilkundliche Tricks können den Kreislauf unterstützen, ohne ihn zu belasten.

Gut geeignet ist ein Mineralwasser mit einem höheren Gehalt an Natrium und Magnesium. Wer das nicht mag, kann zwischendurch auch eine klare Gemüse- oder Kräuterbrühe trinken. Viele ältere Menschen empfinden das als angenehmer als pures Wasser und nehmen es leichter zu sich.

Eine weitere Möglichkeit ist eine sanfte, selbstgemachte Elektrolytlösung. Für empfindlichere Kreisläufe, etwa bei älteren Menschen, reicht ein halber Liter Mineralwasser mit einer kleinen Prise Salz, einem Esslöffel Zitronen- oder Orangensaft und, wenn man mag, einem halben Teelöffel Honig.

Wer sich mehr bewegt oder stärker schwitzt, darf es etwas kräftiger zubereiten: ein Liter Wasser, ein Viertel Teelöffel Salz, ein bis zwei Esslöffel Zitronensaft und ein Teelöffel Honig oder Traubenzucker. Das schmeckt immer noch mild und bekömmlich, ersetzt aber Natrium und Flüssigkeit gleichzeitig.

Reicht nicht auch Himalaya- oder Meersalz?

Viele schwören bei Hitze auf besondere Salze wie Himalayasalz oder keltisches Meersalz, weil sie mehr Mineralstoffe enthalten sollen. Das ist grundsätzlich richtig: Sie enthalten tatsächlich viele Spurenelemente – aber nur in winzigen Mengen.

Über 95 Prozent bestehen auch bei diesen Salzen aus ganz normalem Natriumchlorid. Die übrigen Mineralstoffe sind eher symbolisch vorhanden. Wer also nur eine Prise davon ins Wasser gibt, gleicht damit kaum den Elektrolytverlust bei Hitze aus.

Trotzdem haben diese naturbelassenen Salze ihren Platz: Sie sind eine gute Natriumquelle und ein sinnvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Aber wenn es darum geht, bei hohen Temperaturen Kreislauf und Herz zu unterstützen, reicht das alleine nicht aus. Hier ist der gezielte Ausgleich durch natriumreiches Mineralwasser, eine Brühe oder eine leichte Elektrolytlösung wirksamer.

Was ältere Menschen besonders beachten sollten

Im Alter reagiert der Körper empfindlicher auf Hitze. Deshalb ist es hilfreich, nicht große Mengen auf einmal zu trinken, sondern regelmäßig kleine Schlucke über den Tag zu verteilen. Auch das Wasser selbst darf etwas natriumreicher sein, denn das hilft dem Kreislauf, die Flüssigkeit dort zu halten, wo sie gebraucht wird.

Und auch wenn viele ältere Menschen das Salz in der Ernährung bewusst reduzieren – bei Hitze ist es manchmal sinnvoll, hier nicht zu streng zu sein. Ein bisschen mehr Salz im Essen oder in der Brühe kann helfen, das Gleichgewicht zu bewahren.

Wichtig ist jedoch, das Maß zu kennen. Wenn plötzlich die Beine stark anschwellen, das Gewicht innerhalb weniger Tage zunimmt oder sogar Atemnot dazu kommt, ist das ein Zeichen, dass der Körper nicht mehr allein ausgleichen kann. Dann sollte unbedingt ärztlich oder therapeutisch geschaut werden, ob Herz oder Nieren überlastet sind.

Hitze ist also mehr als nur eine Frage von „viel trinken“. Es geht um das richtige Verhältnis von Wasser und Elektrolyten, besonders bei älteren Menschen oder Patientinnen mit Herzschwäche, Ödemen oder entwässernden Maßnahmen. Mit kleinen Anpassungen – einem mineralstoffreicheren Wasser, einer leichten Brühe oder einer sanften Elektrolytlösung, lässt sich der Kreislauf stabilisieren und der Sommer wird leichter verträglich.

Gerne biete ich Ihnen ein kostenfreies, etwa 15-minütigen Telefongespräch an. Dabei können wir gemeinsam herausfinden, ob meine naturheilkundliche Begleitung zu Ihnen und Ihrem Anliegen passt.

 

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